Lebensraum Wattenmeer im Spiegel des spektakulären Glaskubus

Brandschutzkonzept für den Neubau des Trilateralen Weltnaturerbe-Wattenmeer-Partnerschaftszentrums (TWWP) in Wilhelmshaven

Eine äußerst filigrane Bauweise mit den durchaus massiven Anforderungen des Brandschutzes in Einklang zu bringen, lautet die Herausforderung beim Neubauprojekt Trilaterales Weltnaturerbe-Wattenmeer-Partnerschaftszentrum in Wilhelmshaven. Hier zeichnen wir für sämtliche Aufgaben des Brandschutzes verantwortlich. Christiane Strunk hatte hierbei unter anderem die Aufgabe, eine Vielzahl von Bauvorschriften mit den Anforderungen der Nutzer und des architektonischen Konzepts zu vereinbaren. Im Juni 2020 wurde der Bauantrag gestellt.

Auf den Überresten eines Bunkers der ehemaligen Kasernenanlage Bant aus dem 2. Weltkrieg planen die Anrainerstaaten des Wattenmeers – Deutschland, Dänemark und die Niederlande – zurzeit das Trilaterale Weltnaturerbe-Wattenmeer-Partnerschaftszentrum (TWWP). Aus dem Wettbewerb ging 2017 der Beitrag der renommierten dänischen Architektin Dorte Mandrup siegreich hervor. Sie wählte die Gegensätze des Wattenmeers aus Ebbe und Flut als Leitmotiv und setzte konsequent auf Transparenz und filigranes Design.

Neben den Gezeiten sollen auch Sonne, Wasser, Luft und Wind als Elemente sowohl nach außen sichtbar als auch im Innern spürbar sein. Um diese Wirkung zu verstärken, sieht das Konzept einige Besonderheiten vor, die für die Planung des Brandschutzes zusätzliche Herausforderungen bereithalten.

Zahlreiche baurechtliche Vorschriften koordinieren

Das sechsgeschossige Hochhaus wird sowohl eine Ausstellung als auch Vortrags- und Versammlungsräume sowie Büros beherbergen. „Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, die Nutzerwünsche und die architektonischen Vorgaben mit den baurechtlichen Anforderungen in Einklang zu bringen. So müssen wir neben der Landesbauordnung beispielsweise auch die Hochhausrichtlinie und die Versammlungsstättenverordnung berücksichtigen und Sonderlösungen entwickeln, um die im Baurecht genannten Schutzziele zu erreichen“, erklärt unsere Brandschutz-Expertin Christiane Strunk, die das Projekt auf unserer Seite leitet.

Für die Terrassenbeläge und in einigen weiteren Bereichen soll möglichst viel Holz eingesetzt werden, um die Transparenz des Gebäudes durch natürlichen Charme zu intensivieren. Aus diesem Grund hat das Ingenieurbüro Schlattner hier Brandschutzanstriche vorgesehen. Zudem musste aufgrund der hier vorgesehenen Bauweise ein besonderes Augenmerk auf den vertikalen Brandüberschlag gelegt werden – zumal der ab der dritten Ebene anzulegende Innenhof begrünt werden soll. Umlaufende Brandriegel beugen hier dem Brandüberschlag vor

Vorhang auf für den Brandschutz

Die Treppenanlagen rückten ebenfalls brandschutztechnisch in den Fokus – einerseits, weil die beiden sehr langen Treppenschläuche wegen der Optik und des Raumklimas aus Holz erstellt werden sollen und entsprechend abzusichern sind, andererseits wegen ihrer Funktion als Rettungswege. Deshalb sollen hier Brandschutzvorhänge installiert werden.

Auch die Anforderungen seitens der Feuerwehr wurden in unserem Brandschutzkonzept angemessen berücksichtigt. Dies betrifft den einfachen Zugang zu allen Geschossen ebenso wie die Feuerwehr-Peripherie mit den zu installierenden Steigleitungen, um Löscharbeiten optimal zu unterstützen. So tragen wir dazu bei, die Ausstrahlungskraft des Projekts nachhaltig zu schützen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Visualisierungen: Studio Mir, Bergen (Norwegen, www.mir.no)

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